Squenz: „Ist unsere Truppe vollzählig?“
Zettel: „Am besten wär, du ruft sie alle zusammen einzeln auf, wie auf der Liste steht.“
Squenz, 1. Aufzug / 2. Szene
Die Schauspieler

Hans Lagers (Theseus, Oberon) ist ein Spätberufener, dem lange Zeit der Mut für den Schritt auf die Bühne fehlte. Aber nach verschiedensten Rollen, u.a. in Gogols „Der Revisor“, in Molières „Der Bürger als Edelmann“ oder Curt Goetz‘ „Dr. Med. Hiob Prätorius“ war ihm klar, dass es keinen besseren Ort gibt, an dem man so sehr lieben und hassen, morden und sterben, lachen und weinen kann wie auf der Bühne. 2018 trat er als Gustav Heink bei der Gruppo Mobile in Hermann Bahrs „Das Konzert“ auf. 2019 folgte „Frau Müller muss weg“ unter theater2go. Er ist mittlerweile regelmäßig in ArteFaktum-Produktionen („Auf dünnem Eis“, „Paarungen“) zu sehen.
Schon als Teenager war Ortrun Obermann-Slupetzky (Hippolyta, Titania) von der Bühne fasziniert, spielte in mehreren Schulmusicals und danach in freien Ensembles u.a. in der Szene Wien und am Akzent Theater. Nach einigen berufsbedingten Jahren Bühnenabstinenz spielte sie ab 2002 regelmäßig Theater, u.a. für Kolping 1090, bei Birgit Oswald und bei der Gruppo Mobile in ganz unterschiedlichen Rollen in Stücken wie „Der Floh im Ohr“, „Einen Jux will er sich machen“, „Die Mausefalle“ , „Pension Schöller“ oder „Das Konzert“ und performte als Ensemblemitglied der schräg-queeren Musiktheatergruppe HOSIsters. Sich aus der Komfortzone zu begeben, eine unbändige Neugierde und die Bereitschaft über sich selbst lachen zu können, motivieren sie dazu, immer wieder neue Impulse und Techniken auszuprobieren und zu erlernen, von Clownerie über Impro- , Körpertheater bis hin zu Stanislawski. Als Titania & Hippolyta, 2 starken Frauen-Charakteren , spielt Ortrun das 1. Mal in einer ArteFaktum Produktion und freut sich riesig , bei einem ihrer Shakespeare Lieblingsstücke mitzuwirken.


Eine Arbeitskollegin, jetzt eine liebe Freundin, hat Christina Kohlross (Puck) zu einem Schauspielkurs eingeladen, der sie so begeistert hat, dass sie im Anschluss sofort in eine Laiengruppe eingetreten ist, in der sie seit 12 Jahren spielt. Theater erlaubt Christina Seiten ihrer Persönlichkeit auszuprobieren, die im Alltag nicht zum Einsatz kommen. Christina hat einige Jahre Märchentheater gespielt, ist Mitglied der Gruppo Mobile und spielt in der frauJEDERmann Produktion die Frau Jedermann 3. Die Rolle des Puck macht Christina in ihrer Verspieltheit viel Spaß und sie findet es spannend, die eigene Spielfreude und die Lust am Unfug wieder zu entdecken. Die Herausforderung liegt im Entwickeln der richtigen Körperlichkeit und im Umgang mit den offenen Anzüglichkeiten.
Peta Klotzberg (Elfe): Lichtmalerin, Schreibende, Suchende, Spielerin, Singende. „It´s your voice“ hat ihr ein impulsgebender Regisseur und Schauspiellehrer vor vielen Jahren gesagt, und das hat sie sich zu eigen gemacht. Initiatorin des lab42 – verein für performance und der LIQUIDinfinity KlangKunst. Sie sucht ihre Themen im Hier und Jetzt, und Aufführungsorte, die Geschichten mit erzählen, innen-aussen, oben-unten. Musik, Sprache, Spiel, Bewegung – Peta möchte mit der, dem Anderen kommunizieren. „Provozieren mit Schönheit“, deshalb sind ihr in ihren Arbeiten Hoffnung, Liebe und positive Wendungen wichtig. Wenn schon, dann Utopia.. 2021 und 2022 war Peta Klotzberg als FRAU JEDERMANN beim Rodauner Theater Sommer im Team.


Es ist das Interesse an Menschen und an ihren Geschichten, das Sandra Szabo (Philostrat) bewegt – beruflich und privat. Und das hat auch ihre Neugier am Schauspiel geweckt. Da ist zunächst das Werk für die Bühne, welches immer auf Teamarbeit basiert, die immer unglaublich bereichernd und spannend ist. Außerdem berührt es sie, in Lebensgeschichten einzutauchen und Emotionen zu verkörpern – mit allen Möglichkeiten, die die Bühnenarbeit bietet. Nach den Guetn Werken in frauJEDERmann ist Sandra dieses Jahr erneut auf dem Rodauner Kirchenplatz zu sehen.
Der erste Ruf der Bühne ereilte Nela Jules (Hermia) früh. Im zarten Alter von 13 Jahren gab sie ihr Debut im Schultheater als Mutter von Prof. Higgins in „My fair lady“. Dekaden sollten vergehen bis sie ihren Mut zusammenfasste und einen Workshop mit dem deutschen Schauspieler und Regisseur Thomas Höhne besuchte um auf diesem Weg ihr Talent im Bereich Schauspiel zu testen. Seitdem besucht sie laufend Workshops und Seminare, sowohl um ihre Bühnenpräsenz als auch ihre Sprechtechnik zu verbessern. Seit 2018 spielt sie im Ensemble bei den Dinnerleichen, Anfang 2019 war sie im Stück „Niemand ist vollkommen“ bei der BÜHNE16 dabei. 2021 war sie in Rodaun Frau Jedermann 1 und ist nun erstmals in einer ArteFaktum Produktion dabei.


Einmal in einem Shakespeare-Stück auf der Bühne stehen! Dieser Wunsch erfüllt sich nun für Sophie Nawara (Helena), die vor einigen Jahren bei einer Produktion am Stadttheater Konstanz als Pianistin plötzlich auch Text zu sprechen hatte und sich seither vom Schauspielen unwiderstehlich angezogen fühlt. Zur Weiterbildung besucht sie laufend Theater Workshops in Wien, Graz und Zürich und absolvierte die Ausbildung zur Spielleiterin an der Theaterwerkstatt Heidelberg für Theater-pädagogik. Als Helena wirkt sie zum ersten Mal bei einer ArteFaktum Produktion mit und wird diesen Sommer auch als Teufel in frauJEDERmann am Rodauner Kirchenplatz zu sehen sein.
Andreas Ludwig (Lysander) entdeckte die Liebe fürs Theater 2010 in seiner ersten Rolle als Fleischergeselle in „Geschichten aus dem Wiener Wald“. Von der Leidenschaft gepackt spielt er seither in verschiedenen klassischen Rollen wie zB als Fähnrich in „Das weite Land“ (Schnitzler) oder als Ruprecht in „Der zerbrochene Krug“ (Kleist). Aber auch modernen Inszenierungen wie „Frau Müller muss weg“ (Lutz Hübner) oder diverse Kindertheaterstücke sind für ihn Gelegenheit große und kleine Emotionen, böse Gedanken und zarte Gefühle auf die Bühne zu bringen.


Als Andreas Fischer (Egeus) einmal von einer ehemaligen Schülerin gefragt wurde (Anm.: Andreas ist Schuldirektor), ob er nicht Interesse hätte, eine Rolle in einem Krimi zu spielen, sagte er zu. Was ihn am Theaterspielen fasziniert? Es ist das bewusste Heraustreten aus dem Alltag – und die Gedanken fokussieren. Gespielt hat er einige kleine Rollen bei der Gruppe „Ensemble 93“ in Mödling. Im vergangenen Jahr nahm er dann gemeinsam mit seiner Frau Andrea an dem „frauJEDERmann-Projekt“ teil und schlüpfte in die Rolle des Schuldners. Andreas freut sich beim Spielen auf jede Herausforderung und das Erfahrung Sammeln beim gemeinsamen Spiel.
Jakob Griesser (Demetrius) ist ein Spätberufener. Mit über 30 Jahren entscheidet er sich, die Schauspielerei zu seinem Beruf zu machen und so tritt bei der Aufnahmeprüfung der Schauspielschule Krauss an. Im Juni hat er nun erfolgreich sein 1. Studienjahr abgeschlossen und er freut sich, unsere Theaterproduktion voller Elan als Demetrius zu verstärken.

„Ihr wundert euch vielleicht an dieser Pracht,
Doch wundert nur bis euch die Wahrheit plättet.“
Squenz (Prolog), 5. Aufzug / 1. Szene

Marcus Marschalek (Squenz, Prolog) ist eigentlich im Journalismus daheim. Seit mehr als 25 Jahren arbeitet er als Redakteur und Regisseur von TV-Dokumentationen und Magazinbeiträgen für den Österreichischen Rundfunk. Ab und zu hat es ihn dazwischen aber immer wieder für kleine Rollen auf die andere Seite der Kamera oder auch auf die Bühne gezogen, meist um in der Not für Ausfälle einzuspringen, so auch bei seiner Inszenierung von Hofmannsthals Jedermann 2021 als frauJEDERmann. Dort ist er neben seiner Regiearbeit als GESELL auf der Bühne gelandet. Gesellschaft kritisch beobachten und daraus Denkimpulse mit Hilfe der vielfältigen Ausdrucksmitteln von Theater und Film zu generieren, sind seine Leidenschaft. Daher hat er auch das „Rodauner Sommer Theater“ ins Leben gerufen, für das er als Intendant verantwortlich zeichnet.
Wie das Theaterblut in Katharina Hauers (Zettel, Pyramus & Regie) Adern kommt, weiß sie nicht, da sie erblich nicht vorbelastet ist. Der Drang zum Spielen war aber schon immer da. Den ersten großen Auftritt hatte sie in der Schulaufführung der 8. Klasse als Grusche in Brechts „Der Kaukasische Kreidekreis“. Doch es sollte noch einige Zeit dauern, bis sie sich überwunden hatte und sich die Bühne auch tatsächlich zutraute. Geholfen hat ihr da der Schauspielunterricht bei vielen verschiedenen Schauspielern und nicht zuletzt der Einblick in die Meisner Technik (bei Steven Ditmyer, Schauspieler & Regisseur, NY). Mittlerweile ist sie furchtlos und voller Tatendrang.


Nach 5 Kabarettprogrammen, 4 davon mit seinem Bruder, hat Gernot Maxa (Flaut, Thisbe) der Zufall zum Theater gebracht. Zunächst auf Nestroy abonniert, hat Gernot in der Folge auch in anderen Klassikern gespielt, u.a. in Molières „Der Geizige“, in Molnars „Liliom“ oder Soyfers „Broadway Melodie 1492“. Auch zeitgenössischen Herausforderungen stellt er sich gerne. Insgesamt mehr als 15 Jahre Bühnenerfahrung und seit mehr als 10 Jahren Theater-Engagements in verschiedenen Gruppen. Mit ArteFaktum hat er auch schon zusammengearbeitet, und zwar in der Produktion „Drei Mal Leben“ von Yasmina Reza.
Warum Ines Fischer (Schnauz, Wand) Theater spielt? Weil es das tollste Hobby ist, das sie sich vorstellen kann! Bereits in der Schule hat Ines auf der Bühne stehen dürfen. Leider ergab es sich nicht, diese Leidenschaft auch zum Beruf zu machen, aber zum Glück – meint sie – gibt es mehr Menschen, denen es so geht wie ihr und so ist Ines seit Ende der 1990er nahezu ohne Unterbrechung bei Laien-/Amateurtheater-gruppen engagiert. Ines probiert sich gern aus und kommt an ihre Grenzen, um diese dann auch überschreiten zu können. Ihr Rolle als „Wand“ im „Sommernachtstraum“ gibt eigentlich genau das wieder, sie stellt eine Grenze dar und bietet zwei Menschen mit ihrer Spalte doch die Gelegenheit, sie für einen Augenblick zu „überwinden“.


Karin Brandl (Schnock, Löwe) ist seit der Schulzeit dem Theater vor, hinter und auf der Bühne verfallen – ohne Theater wäre das Leben langweilig! Sie liebt es, in starke Frauenrollen wie zB die Mutter im „Zerbrochenen Krug“, Joanna in der „Wunderübung“ oder die Wirtin im gleichnamigen Stück von Peter Turrini einzutauchen, stellt sich aber gerne jeder Theater-Herausforderung und ist nun erstmals bei einer ArteFaktum Produktion mit an Bord. Karin schätzt den Weg zum Ziel fast genauso wie die finale Darbietung selbst: wenn aus einer amorphen Textmasse in der Szenenarbeit langsam ein Werk entsteht und von Probe zu Probe sichtbarer wird. Diesmal wird’s ein tierisches Vergnügen in der Rolle des Schreiners Schnock, der seinerseits den Löwen gibt – möge es zum Schluss heißen: Gut gebrüllt, Löwe!
Vor Jahren durfte sich Andrea Fischer (Schlucker, Mondschein) in einer kleinen Theatergruppe erproben. Als Lehrerin war sie schon immer gewohnt im „Rampenlicht“ zu stehen und auch zu unterhalten. Als sie Marcus Marschalek 2019 dann nach ihrem Interesse beim Projekt frauJEDERmann mitzuwirken fragte, war sie sofort dabei. Andrea war Teil der Tischgesellschaft und verkörperte auch die Rolle des Engels Gottes. Beim Sommernachtstraum freut sie sich auf die Herausforderung, das Publikum auf die verschiedenen Handlungsebenen mitzunehmen, und natürlich auf viele bereichernde Begegnungen.

Die Regie
Katharina Hauer spielt seit 1997 leidenschaftlich Theater, zunächst in der Gruppo Mobile. 2014 gründet sie den ArteFaktum Kulturverein und ist seitdem auch eigenständig auf den Bühnen unterwegs. Seit 2016 ist sie Ensemblemitglied der Dinnerleichen (www.dinnerleiche.at), die Dinnerkrimis in Gasthöfen in Wien Umgebung aufführen.



2019 lernt Katharina Marcus Marschalek kennen, der Hugo von Hofmannsthals Jedermann als frauJEDERmann vor der Bergkirche Rodaun inszenierte. Sie ist als Frau Jedermann 2 Teil des Ensembles und unterstützt gleichzeitig bei der Regie. Die Energien von Katharina und Marcus sind dermaßen kompatibel, dass die beiden beschließen, im September 2022 ein weiteres gemeinsames Sommertheater-Projekt in Rodaun zu verwirklichen – mit der Wiederaufnahme von frauJEDERmann und einer Neuinszenierung von Shakespeare’s Sommernachtstraum.
Wer mehr über Katharina Hauer erfahren will, klickt einfach hier.
Der Komponist
Musik und Klang schon im und durch Mutterleib aufgesogen. Die große Instrumentensammlung der Familie war und ist Spielplatz. Multi-Instrumentalunterricht und Autodidaktisch unterwegs. Vom Violinunterricht von Kindesalter an über Klavier, Schlagwerk, Gitarre, zum Kirchenorgelstudium und weiter zum Kompositionsstudien. Dann auch noch Studium der Medientechnik. Immer auf der Suche nach Neuem. Ulrich Dallinger hat viele Stationen auf seiner Reise, die seinen Charakter prägen. Konzerte und Jobs in ganz Europa. Produktionen mit Charterfolg. Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit bei frauJEDERmann hat Ulrich Dallinger nun auch für den Sommernachtstraum die Musik komponiert und arbeitet bereits am „Rosenkavalier“, der nächsten Rodauner Inszenierung.






Die Vereine

Der ArteFaktum Kulturverein ist der Zusammenschluss von schauspielbegeisterten Menschen unter der Leitung von Katharina Hauer als Vorsitzende des Kulturvereins. Neben anspruchsvollen Theater-Produktionen hat sich nun schon seit einigen Jahren als 2. Standbein die Organisation von Weiterbildungen & Workshops für andere Schauspielbegeisterte etabliert.
Das Ziel von ArteFaktum ist jedenfalls, die Theater-Leidenschaft bei möglichst vielen Interessierten zu entfachen und das kreative Potential, das in allen von uns steckt, durch die Begeisterung am Theater weiter zu fördern!
http://www.artefaktum.at, Trauttmansdorffgasse 7/6, 1130 Wien
E-Mail: info@artefaktum.at, Tel: +43 681 10391033

Seit 1994 unterstützt und organisiert Rodaun AKTIV verschiedenste Kulturveranstaltungen in Rodaun und Umgebung. Das breite Veranstaltungsspektrum reicht von Jazzkonzerten über Lesungen, den Rodauner Kirtag. Aber auch von Klassikkonzerten, etwa im Hofmannsthalschlössl über Kabarett bis hin zu Schrammelmusik. Darüber hinaus gibt es verschiedene Initiative, wie etwa den „Rodauner Theatersommer“ der mit der frauJEDERmann Produktion seine Premiere 2021 gefeiert hat. Ziel ist es das kulturelle Miteinander im Grätzl zu fördern. Zu Rodaun AKTIV gehören aktuell rund 80 engagierte Menschen, die sich mit ihren Erfahrungen und Kontakten ehrenamtlich einbringen.
http://rodaunaktiv.net, Ketzergasse 423, 1230 Wien
E-Mail: info@rodaunaktiv.net, Tel.: +43 664 88119408